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Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

Es müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, damit Frauen und Mädchen sich häufiger für eine Karriere in der Wissenschaft entscheiden.

Auf der ganzen Welt geht wissenschaftliches Potenzial verloren, weil zu wenige hochqualifizierte Frauen in der Forschung arbeiten und ihre Blickwinkel sowie ihre Erfahrungen einbringen können. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, begehen wir heute den siebten internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft.

Gerade in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ist Geschlechterparität noch weit entfernt und das, obwohl Frauen auch angesichts des akuten Fachkräftemangels in diesem Bereich dringend benötigt werden. Auch in Deutschland ist das Missverhältnis erschreckend. Selbst wenn unter den Studierenden aller Fachrichtungen noch ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis herrscht, sinkt der Frauenanteil im universitären Mittelbau bereits auf etwa 40 %. Am Ende der Universitätslaufbahn, den begehrten C4-Professuren, fällt der Frauenanteil schließlich auf sein Minimum von etwa 11 %.

Dieses Missverhältnis liegt in einer Vielzahl von – teilweise ineinandergreifenden – gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Umständen begründet. Diese Faktoren kommen beim Beispiel der unbezahlten Care-Arbeit zur Geltung, die Frauen häufig quasi selbstverständlich übernehmen, weil sie, teils internalisierten, Erwartungen und Zwängen unterliegen. Damit wird Gleichberechtigung ein notwendiger Schritt hin zum liberalen Freiheitsversprechen. Denn nur, wenn wir als Gesellschaft diese Zwänge überwinden, sind wir wirklich frei.

In Hessen haben wir einige Programme aufgelegt, um Frauen dazu zu ‚empowern‘, eine Karriere in der Wissenschaft anzustreben und erfolgreich zu bestreiten. Zum Beispiel besteht seit 2017 das Mentoring Hessen Programm, in dessen Rahmen Frauen gezielt gefördert werden und die Möglichkeit zum Aufbau weitreichender Netzwerke erhalten. Alle hessischen Hochschulen sind Partnerinnen und Trägerinnen des Programms.
Außerdem fördert Hessen die Frauenforschung und Einrichtung von Forschungsschwerpunkten an hessischen Hochschulen und hat mit dem Hessischen Gleichberechtigungsgesetz die rechtliche Grundlage für geschlechtergerechte Personalentwicklungsmaßnahmen geschaffen. Eine weitere Maßnahme ist die Novellierung des hessischen Hochschulgesetzes, welche die geschlechterparitätische Besetzung der Hochschulgremien zum Ziel erklärt. Es bleibt trotz aller bisherigen Anstrengungen viel zu tun, damit alle Menschen in Zukunft frei von externen Zwängen entscheiden können, welche Karrieren sie verfolgen und welche Art Arbeit sie ausführen wollen. Einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leistet auch Silvia Brünnel als frauenpolitische Sprecherin unserer Fraktion.